Die Vogelmiere (Stellaria media) gehört seit jeher zu unseren heimischen Wildkräutern. Ihren Namen bekam sie durch ihr schmackhaftes Aroma, was vor allem Vögeln und Hühner gut zu schmecken scheint.
Die Bauern gingen damals davon aus, dass ihre Hühner mehr Eier legen, wenn sie nur fleißig Vogelmiere picken. Diese Annahme lässt sich auf ihre wertvollen Inhaltsstoffe zurückführen. Auch Hasen und Kaninchen sind ein großer Fan von dem leckeren Kraut.
Vielerorts wird die Vogelmiere nur als Unkraut betrachtet, da sie als Bodendecker oft Beete, Äcker und Weinberge überwuchert. Jedoch ist sie ein sehr wichtiges und wertvolles Heilkraut.
Die Vogelmiere
„Stellaria media“
Die Vogelmiere erkennen
Merkmale:
Ovale, spitz zulaufende Blätter bis 3cm
Kriechkraut, Bodendecker
Wächst flächendeckend mit wirren Stängeln
Wuchshöhe 10-40cm
Kleine weiße, sternförmige Blüten
Blätter duften beim zerreiben nach Blattsalat
Blüht das ganz Jahr über
Einreihige Haarlinie am Stängel
Vogelmiere sammeln
Die Vogelmiere findest du bevorzug auf Nährstoffreichen Böden und in kultivierten Gebieten, wie z.B. Wegesränder, Äcker, Wiesen oder Weinberge. Aber auch im Garten kannst du sie finden.
Optimale Sammelzeit:
Blätter: Ganzjährig
Blüten: April – Juni
Die Vogelmiere kannst du theoretisch ganzjährig ernten, jedoch schmecken die Blätter im Frühjahr, März-Juni, am aromatischsten. Sie schmeckt ähnlich zart und mild wie Salat und lässt sich auch genau so zubereiten.
Zum Verzehr eignen sich die Blätter, Stiele und die Blüten. Vor allem die jungen, zarten Blätter da sie die größte Inhaltsstoffdichte aufweisen. Das gilt übrigens auch für alle anderen Wildkräuter.
Beim Wildkräuter sammeln gilt generell:
Seid immer respektvoll gegenüber der Natur und den Tieren und sammelt nur so viel, wie ihr auch wirklich braucht und verarbeiten könnt.
Auch ein liebevolles Wort und aus dem Herzen kommende Dankbarkeit sind als Energieausgleich sehr angebracht.
Durch ihre besonderen Inhaltsstoffe, wie z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Mineralsalze wie Kalium und Kieselsäure, Schleimstoffe und Saponine wird sie auch als Heilpflanze sehr geschätzt.
Heilkräfte der Vogelmiere
wirkt wundheilend und entzündungshemmend
blutreinigend und blutstillend
regt Harntätigkeit an
menstruationsfördernd
milchbildungsfördernd bei stillenden Müttern
lindert Juckreiz und hilft bei Ekzemen
wirkt kühlend
löst Schleim
hilft bei Magen-Darm Beschwerden
beugt Frühjahrsmüdigkeit vor (hoher Eisengehalt)
Verwendung und Einsatzgebiete
Man kann die Vogelmiere essen, als Tee trinken, oder äußerlich anwenden.
Sie wurde und wird immer noch vorrangig bei Hautentzündungen, Ekzemen und Juckreiz genutzt. Hierfür werden hauptsächlich frische Blätter verwendet. Es kann aber auch ein Öl, oder ein Aufguss aus Tee hergestellt werden.
Auch bei chronischen Atemwegsbeschwerden und rheumatischen Beschwerden, findet die Vogelmiere Anwendung.
Vor der Verwendung der frischen Pflanze, solltest du sie immer gründlich waschen. Am besten funktioniert das mit MMS oder CDL. Eine genaue Anleitung zu dem Thema bekommst du in diesem MMS/CDL Anwendungsvideo zum Thema Obst und Gemüse waschen.
Vogelmiere Tee
Vogelmiere Tee Grundrezept für 500ml Tee:
– 500 ml GUTES WASSER
– 3-4 EL Vogelmiere Blätter und/oder Blüten getrocknet oder frisch
Gieße deine getrockneten oder frischen Blätter und Blüten in einem Teesieb, oder lose mit kochendem Wasser auf und lasse das ganz ca. 10 Minuten lang abgedeckt ziehen.
Bei Erkältungserscheinungen, akuten Blasen-Nierenproblemen Magen-Darmbeschwerden, kannst du täglich 2-3 Tassen zu dir nehmen.
Kalte Wickel mit dem Tee helfen gegen gereizte und entzündete Haut, Ekzeme, Sonnenbrand oder Blutungen. Sie wirken kühlend und entzündungshemmend.
Stillende Mütter können sich eine kalte Kompresse auf die Brust legen, um den Milchfluss zu regulieren und überschüssige Milch zu vermeiden.
Auch als Badezusatz kannst du einen stark aufgebrühten Tee, oder einen Brei aus zerquetschten Blättern verwenden. Ein Vogelmiere Bad hilft auch gegen Hämorriden oder Quetschungen.
Optional könntest du auch ein Vogelmiereöl, oder eine Heilsalbe herstellen.
Vogelmiere Heilöl Rezept für 200ml Öl:
– 200 ml qualitativ hochwertiges Trägeröl z.B. Mandelöl, Aprikosenkernöl oder Olivenöl
– ca. 50g Vogelmiere
– Einmachglas
– Braunglasflasche
Herstellung:
Wasche deine Vogelmiere und trockne sie gut ab. Lasse sie für einen halben bis ganzen Tag an einem schattigen Ort anwelken, damit ein Teil des darin enthaltenen Wasser schon mal verdunsten kann.
Hacke sie dann ganz klein und gib sie in ein sauberes Einmachglas (ca. 1/3 des Glases). Gieße die Blätter mit dem Öl auf bis alles gut bedeckt ist. Lasse die Mischung dann für mindestens 2-3 Wochen durchziehen. Am besten an einem stetig warmen und sonnengeschützten Ort. Schüttle das Glas täglich leicht, damit sich die Inhaltsstoffe besser herauslösen können.
Nach 2-3 Wochen kannst du die Pflanzenteile absieben und dein Öl in eine Braunglasflasche umfüllen.
Das Öl kannst du dann auf entzündete und gereizte Hautpartien, leichte Verbrennungen, oder Insektenstiche auftragen. Du kannst das Öl auch zur tägliche Hautpflege gegen trockene und strapazierte Haut verwenden.
Kräuterküche - Vogelmiererezepte
Die Vogelmiere ist ein besonders schmackhaftes und mildes Wildkraut und eignet sich daher hervorragend für die Kräuterküche. Sie trumpft mit zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen auf. Im Vergleich zu beispielsweise Kopfsalat enthält die Vogelmiere doppelt soviel Kalzium, dreimal soviel Kalium und Magnesium sowie siebenmal so viel Eisen.
Wildkräutersalat
Du kannst sie also zum Beispiel ganz einfach für einen Wildkräutersalat, mit Löwenzahn, Giersch, Gänseblümchen, Taubnesseln, Brennnesseln etc. verwenden. Peppe den Salat mit Zutaten deiner Wahl noch etwas auf. Obst, Gemüse, Nüsse, Körner… Lasse deiner Kreativität freien Lauf!
Sie eignet sich auch hervorragend zum Zubereiten und Verfeinern von Smoothies. Hier hab ich ein geniales Rezept für dich:
Cremiger Wildkräuter Smoothie – Geballte Power für deinen Tag!
Vogelmiere Pesto
Zutaten:
🔸100 g frische Vogelmiere – Du kannst auch Giersch oder Brennnesselblätter ergänzen
🔸2 TL Salz
🔸2-3 EL Nüsse – zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Walnüsse oder Cashewnüsse
🔸50 ml Olivenöl oder Nussöl
Zubereitung:
- Sammle deine frischen Wildkräuter und wasche sie gründlich
- Röste deine Nüsse in einer Pfanne ohne Fett kurz an und lasse sie abkühlen
- Gib alle Zutaten in einen Mixer und mixe alle gut klein, bis das Pesto deine gewünschte Konsistenz besitzt. Optional kannst du auch einen Stabmixer verwenden
- Fülle das Pesto in kleine Schraubgläser und bedecke das ganze noch einmal mit einer Schicht Öl. So bleibt das Pesto länger haltbar
- Im Kühlschrank lagern und innerhalb einiger Tage verbrauchen
LUST AUF NOCH MEHR KRÄUTERWISSEN?
Sandra und Alex von Kräuterkeller sind wahre Kräuterexperten! Ihre Mission ist es, möglichst vielen Menschen das vergessene Kräuterwissen wieder nahe zu bringen und dadurch die Freude am Sammeln und Entdecken wieder zu beleben!
Als ich letztes Jahr angefangen habe mich mit Wildkräutern zu beschäftigen, bekam ich durch ihre unzähligen, spannenden Beiträge einen einfachen Zugang in die Thematik und richtig Lust am Entdecken und ausprobieren. Also schaut unbedingt mal bei Ihnen vorbei – Es lohnt sich!
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Entdecken, Sammeln und Ausprobieren!
Also, worauf wartest du noch?
Deine Lynni
Auf meinem Blog findest du viele nützliche und hilfreiche Artikel rund um das Thema Gesundheit und Lebenskraft für Mensch und Tier. Also klick dich durch und werde wieder der kraftvolle Schöpfer deines Lebens!
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