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Tierisches Pferde

Kolik beim Pferd – Frühzeitig erkennen und Ursachen natürlich behandeln

18. Juni 2024

Eine Kolik ist ein weit verbreitetes Magen-Darm-Problem beim Pferd, das nicht nur schmerzhaft, sondern auch lebensbedrohlich für Dein Pferd werden kann. Aber was genau ist eine Kolik eigentlich und wie kannst du sie vorbeugen?

Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in diesem Blogartikel. Und auch mit den Fakten rund um diese Thematik: Von der Ursache bis hin zur Diagnose. Also, sei gespannt!

Zum Abschluss möchten wir dir gerne noch einen kleinen Leitfaden an die Hand geben, wie Du dein Pferd während einer Kolik optimal unterstützt kannst und – was noch viel wichtiger ist – wie Du dafür sorgen kannst, dass dein Pferd nicht (ständig) davon betroffen ist.

Worauf wartest Du? Los geht´s! 

Kolik beim Pferd

Frühzeitig erkennen und Ursachen natürlich behandeln

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Kolik?

„Kolik“ ist der Sammelbegriff für verschiedene Arten von Bauchschmerzen, die durch Erkrankungen oder Störungen im Magen-Darm-Trakt verursacht werden. Diese können von leichten Unwohlsein bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. 

Welche Kolikarten beim Pferd gibt es überhaupt?

Im Wesentlichen unterscheidet man 7 Arten von Koliken beim Pferd. Meistens ist der Dickdarm betroffen. Aber auch Dünndarm-, Blinddarm- oder Magenkoliken sind eine Möglichkeit.

Oft ist es für uns Pferdehalter nicht eindeutig zu erkennen, um welche Art der Kolik es sich handelt.

Deswegen wollen wir dir hier mal einen kleinen Überblick über die verschiedenen Kolikarten und ihre Symptome aufzeigen.

Gaskolik

Die wohl am häufigsten diagnostizierte Form der Kolik ist die Gaskolik. Doch was passiert bei einer Gaskolik im Darm des Pferdes?

Durch die übermäßige Ansammlung von Gas in einem oder mehreren Teilen des Verdauungstraktes dehnt sich der Darm stark aus, was natürlich dem Pferd starke Schmerzen verursacht. Auffällig ist diese Form der Kolik durch den sichtbar stark aufgeblähten Bauch (vergrößerter Bauchumfang durch Blähung).

Die Gaskolik wird in erster Linie durch blähende Futtermittel, wie Rasenschnitt, Heulage, weiches Brot, Karotten, Bananen, Mais, Kartoffeln uvm. ausgelöst.

Aber auch die Aufnahme von Pilzen (Endophyten) und mit Bakterien verkeimten Futtermittel können lebensgefährlich werden für unsere Pferde.

Krampfkolik (spastische Kolik)

Kommen wir zur zweiten Kolikart: Der Krampfkolik.

Krampfkoliken zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr starke und schmerzhafte Krämpfe im Magen-Darm-Trakt auslösen. Diese Krämpfe werden durch immer wieder schubweise sehr starke Darmtätigkeit hervorgerufen.

Ursachen für eine Krampfkolik können sein:

  • Stress
  • Wetterumschung
  • Fütterungsfehler oder (zu schnelle) Futterumstellung
  • schlecht gekautes Futter durch Zahnprobleme oder durch herunterschlingen
  • starker Wurmbefall

Wenn eine Krampfkolik nicht behandelt wird, kann es zu einer Darmverschlingung bis hin zum Darmverschluss, also zur absoluten Lebensgefahr für das Pferd, kommen! 

Verstopfungskolik

Bei dieser Form der Kolik kommt es zu einem Futterstau im Darm. Auch hier kann der Darminhalt nicht wie üblich weitertransportiert und ausgeschieden werden.

Wenn eine Verstopfung über längere Zeit anhält, können Teile des Darms absterben, was die Heilungschancen drastisch reduziert und eine OP womöglich unumgänglich machen kann.

Was sind die Ursachen für eine Verstopfungskolik? Das zeige ich dir jetzt!

Ursachen sind z.B.:

  • verminderte Wasseraufnahme

  • zu wenig Bewegung

  • Fehler in der Fütterung

Aber auch: Wetterumschwünge, Krankheiten oder starker Parasitenbefall.

Verstopfungskolik im WinterAußerdem kann es natürliche Engpässe geben, die im Darm eine Verstopfung hervorrufen können.

Auch sogenannte Liposome (Fettgeschwulste) können sich am Gekröse (Aufhängung des Darms) sammeln und so den Dünndarm einschnüren.

Und falls du dich jetzt fragst: Jacky, was ist denn das Gekröse beim Pferd?

Das erkläre ich dir jetzt kurz und knapp:

Das Gekröse ist ein Netzgewebe, an dem der Dünndarm in vielen Windungen in der Bauchhöhle des Pferdes „aufgehängt“ ist.

Achtung: Eine Verstopfungskolik kann sich manchmal auch über mehrere Tage ziehen und verläuft dann eher mild. Es kann auch Phasen geben, in denen dein Pferd keine Beschwerden zeigt. Deswegen ist es wichtig, auf Kleinigkeiten (Reaktionen, Blicke etc.) deines Pferdes genau zu achten. Auch wenn äußerlich erstmal nichts sichtbar ist, wird dir dein Pferd kommunizieren, wenn etwas noch nicht ganz so stimmt.

Deshalb mein Tipp an Dich: Bei einer Verstopfungskolik würde ich auf alle Fälle für mindestens eine Woche hinweg Einläufe mit CDL geben, bis “die Gefahr gebannt ist“. Lieber auf Nummer sicher gehen, anstatt gleich zu viel zu wollen. Oder gleich wieder voll mit dem Reiten/Training anzufangen. Dazu später aber mehr.

Sandkolik

Bei Sandkoliken lagert sich über längere Zeit Sand in den Darmschlingen ab und wird von dort aus nicht mehr weitertransportiert. Das Darmvolumen wird dadurch verkleinert.

Was damit einhergeht: Auch das Darmmilieu verändert sich und der Futterbrei kann nicht mehr richtig verstoffwechselt werden. Das erklärt natürlich auch, dass regelmäßige Aufnahmen großer Mengen an Sand dazu führen können, dass sich der Darm verdreht oder verstopft.

Wie können Sandkoliken entstehen?

Die häufigsten Ursachen für eine Sandkolik sind, wenn Pferde auf zu stark abgefressenen Weiden stehen und auf der Suche nach ausreichend Futter unweigerlich so viel Erde und Sand aufnehmen.

Wenn Pferde „hungrig“ auf Sandausläufe (Paddock etc.) kommen und/oder keine Beschäftigung (z.B. durch Knabberäste) haben, kann es auch zu einer vermehrten Aufnahme von Sand kommen, was wiederum eine Sandkolik begünstigt.

Darmdrehung, Darmverschlingung und Darmeinklemmung

Unter einer Darmverschlingung versteht man, dass ein Abschnitt des Darms entweder um sich selbst oder um ein anderes Organ gewickelt ist. Hauptursache bzw. die am häufigsten bekannteste Ursache für eine Darmverschlingung sind Gärungen im Darm, die zu Aufgasungen führen. Es kann aber auch durch Überladung oder ungleichmäßige „Füllung“ passieren.

Darmdrehung, DarmverschlingungAuslöser können schlechtes Futter, falsche Fütterung oder eine zu schnelle Futterumstellung sein. Durch die Aufgasung steigt ein Teil des Darms nach oben, während ein anderer Teil aufgrund von Überladung absinkt.

Wenn das Pferd dann läuft und sich wälzt, kann es passieren, dass sich dadurch der Darm verschlingt.

Von einer „Torsion“ wird gesprochen, wenn der Dickdarm sich um sich selbst gedreht hat. Bei einer Grimmdarmverlagerung (Colon) ist er stattdessen nach rechts verlagert. Zudem kann sich der Dickdarm über das Milz-Nieren-Band legen und so auch eine Kolik bei Pferden auslösen.

Direkt daneben kann aber auch der Dünndarm von einer Darmverschlingung betroffen und Ursache einer Kolik sein. Der Dünndarm kann sich nämlich bei einer Verschlingung nicht nur um sich selbst, sondern auch um das sogenannte „Lipoma Pendulans“ (Fettgeschwulst) im Bauch drehen, das im Bauchraum „pendelt“.

Übrigens: Bei Hengsten kann ein Abrutschen des Darms in den Hodensack ursächlich dafür ein.

Wichtig: Durch kurze Fresspausen, ausreichend Raufutter und hygienisch sauberes Futter kann eine Darmverdrehung oder -verschlingung vermieden werden.

Darmverschluss

Die schwerste Form der Kolik ist der Darmverschluss und damit auch absolut lebensbedrohlich für das Pferd. Meist wird diese Form der Kolik durch Verstopfungen, Darmdrehungen, Darmverschlingungen oder Darmeinklemmungen ausgelöst, wodurch es zu einem vollständigen Verschluss des Darmes kommt.

Hier ist akutes und schnelles Handeln (auch durch einen TA!) erforderlich!

Magenüberladung

Eine Magenüberlagung ist beim Pferd keine Seltenheit, da er nur ein Fassungsvermögen von rund 15-20l besitzt. 

Diese Form der Kolik kann verschiedene Ursachen haben, wobei man zwei „grobe“ Varianten unterscheidet:

Quellende Futtermittel

  1. Zu viel gärendes oder quellendes Futter: Wenn das Pferd zu viel gärendes oder quellendes Futter (Heucobs, Rübenschnitzel etc.) zu sich genommen, spricht man von einer primären Magenüberladung. Das Futter kann den Magen nicht in der gewohnten Geschwindigkeit passieren, weshalb es sich ansammelt und der Magen des Pferdes sich dadurch ausdehnt.

  2. Futterstau: Wenn sich Futterreste, Speichel oder Sekrete aus dem Dünndarm in den Magen zurückstauen, handelt es sich um die zweite (die sekundäre) Variante. In diesem Fall liegt beispielsweise ein Darmverschluss vor, da der Darminhalt nicht mehr weiter transportiert wird.

Eine Magenüberladung führt zu heftigen Schmerzen und Koliken beim Pferd. Manche Pferde speicheln, strecken den Hals vor und versuchen zu würgen. Der Magen drückt auf das Zwerchfell, das Pferd hat Probleme mit der Atmung und der Kreislauf ist geschwächt.

Achtung! Eine Magenüberladung ist lebensbedrohlich und definitiv ein Notfall für den Tierarzt! Denn:Im schlimmsten Fall kann der Magen durch die Überdehnung reißen und dann passiert das, was man niemandem wünscht: Der Futterbrei gelangt in den Bauchraum, infiziert die Organe was mit unweigerlich binnen kürzester Zeit zum Tode führt.

Sonderfall: Kreislaufkolik

Eine besondere Form der Kolik betrifft Pferde mit Kreislaufproblemen. Selbst bei optimaler und artgerechter Fütterung sind diese Pferde – besonders bei Wetterwechseln oder schwül-heißem Wetter – anfällig für Koliken. Der schwache Kreislauf führt dazu, dass die Darmbewegungen (Peristaltik) nahezu zum Stillstand kommen, was sich in Koliksymptomen äußern kann.

KreislaufkolikBetroffen sind häufig ältere Pferde oder ehemalige Sportpferde, die an einer linksseitigen Herzinsuffizienz leiden. Auch eine Überlastung der Nieren kann eine Rolle spielen.

Medizinisch gibt es nur wenige Möglichkeiten, das Herz und den Kreislauf von Pferden gezielt zu unterstützen. Die Homöopathie bietet jedoch einige Mittel, die teilweise sehr gute Verbesserungen bewirken können.

Auch bestimmte Kräuter oder Zusatzfuttermittel wie L-Carnitin können zur Besserung beitragen und sollten den Pferden prophylaktisch, kurweise verabreicht werden.

Akupunktur oder Akupressurmassagen können ebenfalls positive Effekte haben. Anstatt solchen Pferden immer vorbeugend Mash zu füttern, sobald ein Wetterwechsel bevorsteht, sollte man lieber einen kompetenten Therapeuten hinzuziehen. 

Dieser kann die genaue Ursache der Kreislaufschwäche feststellen und eine entsprechende Therapie entwickeln, um das Pferd nachhaltig zu unterstützen.

Warum ist der Magen-Darm-Trakt der Pferde so empfindlich?

Als ehemaliges Steppentier ist das Pferd es gewohnt, kontinuierlich kleine Mengen an Futter zu sich zu nehmen. Deshalb besitzt das Pferd einen verhältnismäßig kleinen Magen. Größere Futterportionen können da schnell zu einer Magenüberladung führen.

Wusstest Du, dass der Mageneingang des Pferdes nach oben zeigt und einen sehr starken Schließmuskel – den sogenannten „Kardia“- besitzt?

Warum der Magen-Darm-Trakt der Pferde so empfindlich istDas ist der Grund, wieso sich Pferde anatomisch bedingt nicht übergeben können. Das aufgenommene Futter, das bereits abgeschluckt wurde, kann sich nur in Richtung Darm bewegen.

Der Darm des Pferdes ist ca. 30m lange und lässt viel Bewegungsspielraum, da seine einzelnen Darmschlingen nicht fest an Ort und Stelle im Bauchraum „aufgehängt“ sind. Dadurch kann es auch sehr schnell zu Darmverdrehungen oder -verschiebungen kommen.

Wie wir bereits aus den anderen Blogartikeln wissen, ist der Darm des Pferdes sehr sensibel. Erkrankungen, falsches Futter, wenig Bewegung, Wetterumschwünge, Belastungen durch Umweltgifte oder (zu schnelle) Futterumstellungen schlagen sich sofort auf den Magen-Darm-Trakt des Pferdes nieder.

Auch Stress ist ein großer Faktor, der sich auf die Verdauung auswirkt bzw. auswirken kann. Wenn ein Pferd Stress hat, führt das dazu, dass der Körper in einen Zustand der Fluchtbereitschaft gesetzt wird. Die Muskulatur des Pferdes wird dadurch bedingt dann verstärkt durchblutet, während die Durchblutung der Verdauungsorgane abnimmt. Das erklärt natürlich auch, wieso viele Pferde Stresskoliken bekommen, wenn sie auf lange Dauer immer wieder angespannt sind/sein müssen (aufgrund Haltung, Herdenkonstellation uvm.).

Wie erkenne ich eine Kolik?

Wie wir bereits wissen, ist bei einer Kolik schnelles Handeln angesagt. Deshalb ist es wichtig, dass du die Anzeichen und Symptome einer möglichen Kolik frühzeitig erkennst. In der Schulmedizin wird anhand der Symptome häufig zwischen einer leichten und schweren Kolik unterschieden.

Symptome einer "leichten" Kolik

Hier siehst Du die Symptome einer „leichten“ Kolik:

  • Unruhe
  • Flehmen
  • Scharren oder Stampfen
  • Treten mit den Hinterbeinen unter den Bauch
  • Vermehrtes auf den Bauch schauen
  • Strecken
  • Vermehrtes Urinieren
  • Verminderte Futteraufnahme
  • Kein Absetzen von Kot
  • Vermehrtes Hinlegen und Wälzen

Symptome einer schweren Kolik

Hier siehst Du Anzeichen einer schweren Kolik:

  • Starkes Schwitzen
  • Kreislaufstörungen
  • Schnelle und flache Atmung
  • Schneller Puls
  • Apathie
  • Aufgeblähter Bauch
  • Verkrampfte Bauchmuskulatur
  • Häufiges und heftiges Wälzen
  • Verweigern der Futter- und Wasseraufnahme
  • Geringe bis gar keine Darmgeräusche  

In diesem Fall herrscht absoluter Notfall und dringendes Handeln ist angesagt!

Ein paar Worte zum Schmerzempfinden der Pferde und Deutung der Symptome

In Bezug auf Schmerzen reagiert jedes Pferd unterschiedlich. Während einige Pferde sehr schmerzempfindlich sind, bringen andere Pferde ihre Schmerzen sehr spät zum Ausdruck.

Schmerzsymptome beim PferdWichtig: Das Ausmaß eines Symptoms sagt also nichts über die Schwere der Kolik aus! Du kennst Dein Pferd am besten und wenn dir etwas komisch vorkommt, handle lieber sofort und zögere es nicht weiter nach hinten hinaus.

Wenn die Symptome zurückgehen, ist es trotzdem wichtig, dass du dein Pferd weiterhin im Auge hast. Ein Rückgang der Symptome bedeutet nicht immer zwangsläufig, dass dein Pferd die Kolik überstanden hat. Es kann vielmehr auch auf eine Verschlechterung hindeuten.

Das ist insbesondere dann der Fall, wenn dein Pferd (plötzlich) kalt wird und kalten Schweiß zeigt, da das ein Anzeichen für beginnendes Kreislaufversagen ist. Hier ist also dringendes Eingreifen erforderlich!

Auch das Äppeln ist nicht unbedingt eine Entwarnung. Bei den abgesetzten Äppeln kann es sich auch um die Reste aus dem hinteren Teil des Darms handeln, während die eigentliche Verstopfung – als Ursache für die Kolik – weiter vorne im Verdauungstrakt sitzt.

Sofort- bzw. Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Kolik

Tierarzt rufen

Es ist wichtig, dass Du bei Verdacht auf eine Kolik sofort den Tierarzt rufst, da Koliken lebensbedrohlich sein können und schnelles Handeln erforderlich ist.

Koliken können verschiedene Ursachen haben, von einfachen Verdauungsstörungen bis hin zu schwerwiegenden Problemen wie Darmverschlingungen, die sofortige medizinische Hilfe erfordern.

Ein Tierarzt kann die genaue Ursache feststellen und die notwendige Behandlung einleiten, um das Leben deines Pferdes zu retten.

Zudem kann er Schmerzmittel verabreichen, und entscheiden, ob eine weitere Behandlung im Stall ausreicht oder ein Transport in eine Pferdeklinik notwendig ist. 

Was aber kannst Du tun, bis der Tierarzt im Stall eintrifft? Das zeige ich Dir jetzt!

Pferd warmhalten und Abschwitzdecke auflegen

Viele Pferde haben während einer Kolik Probleme mit der Temperaturregulation: Sie schwitzen oder frieren, oft im schnellen Wechsel. Deshalb sollte jedes Pferd eine Abschwitzdecke haben, die in solchen Situationen verwendet wird.

Wenn keine passende Abschwitzdecke zur Hand ist, kann auch eine normale Decke verwendet werden. Optimal sind Wolldecken, wie zum Beispiel die grauen Decken aus Bundeswehrbeständen, die sich gut als Notfalldecke im Stall eignen. Im Notfall kann auch die eigene Lieblingsdecke aus dem Auto verwendet werden, die man im Winter für längere Staus dabei hat.

Ruhige Bewegung, Schritt führen

Wie wir bereits wissen, resultieren die meisten Koliken aus Verdauungsstörungen. Ob es sich um Aufgasung, gestörte Peristaltik oder Verstopfung handelt: Oft genügt es, das Pferd an der Hand zu führen, um Kreislauf und Darmbewegungen so weit zu stimulieren, dass die Krämpfe nachlassen oder zumindest nicht schlimmer werden, bis der Tierarzt eintrifft.

Zudem ist eine Kolik eine extreme Stresssituation für das Pferd, da es um Leben und Tod geht. Bewegung hilft, die Stresshormone zu regulieren, sodass sehr aufgeregte Pferde mit der Zeit ruhiger werden.

Wälzen oder Ablegen lassen, wenn das Pferd es will

Früher wurde davon abgeraten, weil man dachte, das Wälzen könnte eine Verschlingungskolik auslösen. Heute weiß man, dass viele Pferde versuchen, durch das Wälzen eine eventuell falsch gelagerte Darmschlinge wieder in die richtige Position zu bringen. Fakt ist, dass Wälzen keine Verschlingungskolik verursacht.

Wälzen lassen bei einer Kolik?Wenn sich dein Pferd also wälzen möchte, lass es ruhig machen (achte dabei auf deine eigene Sicherheit – ein langer Trainingsstrick oder eine Longe beim Führen helfen, damit du drei Schritte zurückgehen kannst und das Pferd genügend Platz hat, ohne dass du zwischen die Beine gerätst).

Auch wenn sich das kolikende Pferd zwischendurch hinlegen möchte, solltest du ihm diese Ruhepause gönnen.

Es kann manchmal lange dauern, bis der Tierarzt eintrifft, besonders an Feiertagen oder Sonntagabenden, wenn der diensthabende Tierarzt mehrere Notfälle gleichzeitig versorgen muss.

Das ist keine Faulheit oder Ignoranz des Tierarztes, sondern er muss priorisieren, welches Pferd seine Hilfe am dringendsten benötigt – ähnlich wie in der Notaufnahme eines Krankenhauses.

Eine Kolik zehrt an den Kräften, daher dürfen sich die Pferde zwischendurch auch mal hinlegen. Allerdings solltest du sie immer wieder motivieren, aufzustehen und sich etwas zu bewegen, damit der Kreislauf in Schwung bleibt.

Kein Futter und kein Wasser!

Auch wenn du vielleicht in Versuchung gerätst, deinem Pferd immer wieder eine Möhre anzubieten, um zu sehen, ob es vielleicht doch frisst: Das ist keine gute Idee! Bei einer Kolik können weder Nahrung noch Flüssigkeit richtig weitertransportiert werden.

Apfel oder Möhre nach einer Kolik?Wenn du deinem Pferd dann etwas besonders Leckeres wie Mash anbietest und es frisst, kann dies die bestehende Kolik erheblich verschlimmern! Zudem kann es zu zusätzlichen Komplikationen führen, insbesondere wenn dein Pferd operiert werden muss oder der Tierarzt nicht erkennen kann, ob es einen Reflux aus dem Dünndarm in den Magen gibt.

Deshalb solltest du weder Futter noch Wasser anbieten, auch wenn es länger dauert, bis der Tierarzt eintrifft. Jeder weiß, dass sich die Wartezeit in solchen Situationen endlos anfühlen kann und man unbedingt etwas tun möchte.

Das Beste, was du jetzt tun kannst, ist dein Pferd zu führen, es warm zu halten und selbst ruhig zu bleiben, um deinen eigenen Stress nicht auf das Pferd zu übertragen.

Ja, bei einer Kolik fühlt man sich oft hilflos und möchte mehr tun. Aber manchmal ist weniger mehr und das hier ist ein Fall. Trotzdem gibt es ein paar Tipps, wie Du deinem Pferd in der Zwischenzeit helfen kannst: 

Dickdarm entspannen über die "Alarmpunkte" der TCM

Die meisten Koliken betreffen den Dickdarm, wie wir bereits wissen. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann man gezielt über Meridiane oder bestimmte Punkte Einfluss nehmen. Für Laien ist der sogenannte Alarmpunkt am einfachsten zu finden, da er direkt mit dem Dickdarm korrespondiert. Dieser Punkt befindet sich am Bauch, etwa eine Handbreit vor dem Knie, am Ende der Leistenfalte.

Wenn du dein Pferd von der Seite betrachtest, siehst du dort, wo das Hinterbein in den Rumpf übergeht, eine kleine Hautfalte, die vom Kniegelenk nach vorne verläuft. Greife mit der Hand hinter diese Hautfalte und ziehe sie leicht nach außen.

Dort, wo die Falte im Bauch „verschwindet“, findest du den Dickdarm-Alarmpunkt, sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite. Es gibt verschiedene Methoden, diesen Punkt zu behandeln. Die einfachste ist, ihn warm zu halten, zum Beispiel mit einem warmen Kirschkernkissen oder einer Wärmflasche (achte auf die Temperatur!). Wärme wirkt entspannend bei Muskelkrämpfen.

Du kannst auch mit Farblicht arbeiten, wobei beruhigende Farben wie Grün, Türkis oder Blau besonders geeignet sind, sofern du eine Farblampe zur Hand hast.

ColoSan®: Ein bewährtes Mittel bei Koliken

ColoSan® ist ein traditionelles Tierarzneimittel, das speziell zur unterstützenden Behandlung von futterbedingten Blähungen und Magen-Darm-Störungen bei Pferden entwickelt wurde.

Es enthält eine einzigartige Mischung aus ätherischen Ölen wie Kümmel-, Fenchel-, Anis- und Zimtöl, die für ihre beruhigende und entkrampfende Wirkung bekannt sind. Diese Inhaltsstoffe helfen, Magen- und Darmkrämpfe zu lindern und die Verdauung zu fördern.

Bei einer Kolik kann ColoSan® direkt seitlich ins Maul des Pferdes gegeben werden. Falls nötig, kann die Gabe nach 30 Minuten wiederholt werden. Besonders bei Pferden, die häufig unter Blähungen und Magen-Darm-Störungen leiden, ist schnelle Hilfe von größter Bedeutung.

Eine Gabe ColoSan® kann bereits in der Zeit bis zum Eintreffen des Tierarztes verabreicht werden und sollte in keiner Stall-Apotheke fehlen.

SOS-Tipp: Einläufe mit CDL

Die CDL- Einläufe sind vielen vor allem durch die Darmsanierung bekannt. Aber auch bei einer Verstopfungskolik kann ein CDL- Einlauf sinnvoll und effektiv sein.

Für uns stellt die Entgiftung mit Chlordioxid einen der effektivsten Wege dar, den Körper deines Pferdes ganzheitlich und unheimlich gründlich – auch von Verstopfungen – zu reinigen. 

Chlordioxid (Clo2) ist eine chemische Verbindung, bestehend aus einem Chlor-, und zwei Sauerstoffatomen. Es gehört zu den oxidierenden Bioziden, was bedeutet, dass es Gift-und Schadstoffe mittels Oxidationskraft unwirksam macht. 

Entgiften

Das bedeutet im Klartext: Als starkes Oxidationsmittel entzieht es den Schad-und Giftstoffen Elektronen, zerstört dadurch ihre biochemische Struktur und macht sie somit unwirksam. Sie können dann über Leber und Nieren ausgeschieden werden. 

Das Immunsystem wird durch diesen Prozess stark angeregt. Somit fördert Chlordioxid die schnelle Regenerierung aller Körperzellen. 

MMS und CDL arbeiten selektiv, machen nur die vergifteten Zellen unschädlich und fördern das Wachstum und die Vitalität der gesunden!

Chlordioxid ist ein wahres Multitalent! 
Neben Keimen und Bakterien vernichtet es ebenfalls Giftstoffe wie verschiedene Würmer, Pilze, Parasiten, Schwermetalle sowie Pestizide oder Glyphosat.

Die chemische Verbindung Chlordioxid verbleibt im Körper in dieser Form für ca. 1-1,5 Stunden. Danach zerfällt es zu Wasser, Sauerstoff und Kochsalz. Diese Stoffe kommen auch zu Hauf physiologisch und natürlicherweise in unserem Körper vor. 

Die Liste der Anwendungsbereiche von Chlordioxid ist ewig lang. Nenn mir eine Beschwerde und ich garantiere dir, Chlordioxid ist die Lösung dafür! 

Viele weitere spannende Fakten zu CDL/MMS, sowie alle wichtigen Hinweise zur Verwendung findest du bereits in meinem Blogartikel dazu: 

👉🏻 MMS/CDL ENTGIFTUNGSKUR – ENLDICH RAUS MIT DEN GIFTEN! 

Besonders wirkungsvoll hat sich bei Pferden die Kombination aus Chlordioxid und DMSO als rektaler Einlauf erwiesen! 

Anleitung - Einläufe mit CDL und DMSO beim Pferd

Warum rektale Einläufe so effektiv sind: Die verwendeten Mittel, in diesem Falle CDL und DMSO, werden über das Pfortader-System umgehend im ganzen Körper verteilt. So wirken sie direkt in Darm, Leber und Nieren und müssen keine Umwege über den Magen-Darmtrakt nehmen. 

Darmsanierung beim Pferd

CDL Einlauf beim Pferd – Was du brauchst: 

🔸 Einlaufhilfe z.B. diese hier 👉🏻 Reprop Klistier-Set 

🔸 750ml lauwarmes Wasser 

🔸 20-30ml Chlordioxidlösung 

🔸 5ml DMSO als Wirkverstärker – BITTE NUR VERWENDEN, WENN KEINE MEDIKAMENTE GEGEBEN WERDEN!

🔸 Etwas Kokosöl zum Einfetten der Einlaufhilfe 

Und so funktioniert´s: 

  1. Befülle deine Einlaufhilfe mit 750ml lauwarmem Wasser
  2. Füge DMSO und CDL hinzu und verschließe die Einlaufhilfe sofort, damit kein CDL verdampfen kann 
  3. Fette das Ende der Einlaufhilfe gut ein 
  4. Führe nun das Ende des Klistiers etwa zu 1/3 in den After deines Pferde ein und lasse die Flüssigkeit komplett durchlaufen, fertig! 

Hier kommen noch ein paar Tipps, die hilfreich sein können: 

💡 Falls dein Pferd immer direkt nach dem Einlauf äppeln muss, dann mache den ersten Einlauf am besten immer erst nur mit lauwarmem Wasser, warte das äppeln ab und mache dann erst den Einlauf mit dem CDL 

💡 Am Anfang kann es hilfreich sein den Einlauf zu zweit zu machen. Einer kann vorne mit Leckerlis etwas Ablenkung schaffen und der andere kümmert sich um den Einlauf

💡 Bitte binde dein Pferd für den Einlauf nicht an! Es ist wichtig, dass es sich frei bewegen kann, damit es auch gute Erfahrungen mit dem Einlauf verknüpft 

💡 Achte bitte immer auf lauwarme Temperaturen des Wassers und eine gut eingefettete Einlaufhilfe, denn sonst kann es sehr unangenehm fürs Pferd sein

Ansonsten heißt es: Abwarten, bis der Tierarzt kommt

Wenn der Tierarzt dann eingetroffen ist, ist es wichtig, dass Du ihn über folgende Punkte informierst: 

  • Wie wurde die Kolik festgestellt (Symptome)?
  • Seit wann hat das Pferd Kolik?
  • Hat es seit dem Telefonat geäppelt? Wenn ja, wie oft?
  • Sind die Haufen normal oder anders als sonst (kleiner, trockener, stinkend…)?
  • Hat sich das Verhalten seit dem Telefonat verändert? Wenn ja, wie?
  • Welche Maßnahmen wurden in der Wartezeit durchgeführt? (Eindecken, Führen, ggf. Koffein oder Schwedenbitter gegeben?)
  • Hatten diese Maßnahmen einen Effekt? Wenn ja, welchen?
  • Hatte das Pferd schon öfter Koliken? Wenn ja, welche Formen?
  • Wann traten die Koliken auf?
  • Wie wurden sie behandelt?
  • Wurde das Pferd schon früher wegen Kolik operiert?

Der Tierarzt wird dein Pferd erstmal untersuchen und alles Weitere entscheiden, sei es eine Behandlung im Stall oder ein Transport in die nächste Pferdeklinik. 

Wie geht es nach der Kolik weiter?

(An-) Fütterung nach einer Kolik

Nach einer Kolik ist es wichtig, dein Pferd behutsam und schrittweise wieder an das Futter zu gewöhnen, um den Verdauungstrakt nicht zu überlasten und eine erneute Kolik zu vermeiden. Beginne mit kleinen Mengen hochwertigem Heu, das leicht verdaulich ist und die Darmtätigkeit unterstützt.

Verzichte in den ersten zwei Wochen auf getreidehaltige Futtermittel, da diese den Verdauungstrakt belasten können. Eingeweichte Heucobs sind eine gute Alternative, da sie sowohl Raufutter als auch Flüssigkeit liefern. Du kannst auch eingeweichte Leinsamen untermischen, die beruhigend auf die Magen-Darmschleimhäute wirken.

Achte darauf, dass dein Pferd ausreichend trinkt, und biete ihm lauwarmes Wasser an, um die Wasseraufnahme zu fördern. Beobachte dein Pferd genau und halte Rücksprache mit deinem Tierarzt, um sicherzustellen, dass die Fütterung gut vertragen wird und keine neuen Probleme auftreten.

Diese Maßnahmen helfen, die Darmgesundheit deines Pferdes nach einer Kolik zu unterstützen und das Risiko einer erneuten Kolik zu minimieren.

Ein paar Worte zur Mash-Fütterung nach einer Kolik

Fachleute raten mittlerweile von der generellen Mash-Fütterung nach Koliken oder zur Vorbeugung, wie etwa bei Wetterwechseln, ab. Ein abruptes Ändern der Fütterung kann das Risiko für Koliken erhöhen, wie Studien zeigen. Mash wird hauptsächlich im Dünndarm verdaut und liefert leichtverdauliche Nährstoffe, die den Körper in solchen Momenten überlasten können.

Mash Fütterung Besonders bei Pferden, die zu Hufrehe neigen, kann die Fütterung von klassischem Mash, das aus Weizenkleie, Quetschhafer, Leinsamen und Salz besteht, im schlimmsten Fall eine Hufrehe auslösen, da es Getreide enthält.

Kommerzielle Mashs unterscheiden sich oft stark vom klassischen Mash und sind eher wie Müslis, die mit Wasser aufgegossen werden. Sie enthalten Bestandteile wie Melasse, ätherische Öle und Strukturhäcksel, die nach einer Kolik nicht gefüttert werden sollten.

Getreidefreie Mashs sind häufig mit Gemüsestücken (z.B. Karotten) oder Obstabfällen (z.B. Apfeltrester) angereichert, die den Darm ansäuern und die oft bereits entzündeten Schleimhäute weiter reizen können. Daher sollte auf die Gabe von Mash nach Möglichkeit ganz verzichtet werden.

Eine Alternative hierzu stellt ein natürliches, selbstgemachtes Mash dar, welches auch zur Rekonvaleszenz geeignet ist. Das Rezept hierzu folgt auch noch auf unserem Blog. 

Heucobs als Basis zum Anfüttern

Eingeweichte Heucobs sind im Grunde „vorgekautes Heu“ und stellen somit keinen Bruch im Fütterungsmanagement dar. Wenn sie mit viel Wasser eingeweicht werden, liefern sie auch ausreichend Flüssigkeit, was besonders nach Verstopfungskoliken wichtig ist.

Man kann zudem zwei bis drei Esslöffel gequollene Leinsamen untermischen (normale braune Leinsamen mit heißem Wasser übergießen, 15 Minuten quellen lassen und dann untermischen). Leinsamen enthalten hochwertige Schleimstoffe, die beruhigend auf die Magen-Darmschleimhäute wirken.

Wenn die Leinsamen ganz (nicht geschrotet) beigefügt werden, sind sie auch nicht so hoch verdaulich, sodass der Körper nicht mit Eiweiß und Fett überlastet wird. Nach einer Verstopfungskolik kann man auch einen Esslöffel Salz (normales Haushaltssalz, ohne Fluor- oder Jodzusatz) untermischen, um den Salz- und Wasserhaushalt wieder zu normalisieren.

So bald wie möglich sollte dann auch wieder normales Heu zur freien Verfügung angeboten werden, damit das Pferd sein Fressverhalten normalisieren und sich schneller von der Kolik erholen kann.

Besonderheit bei dem Anfüttern nach einer Sandkolik

Sollte Dein Pferd vor Kurzem erst eine Sandkolik gehabt haben oder du hast die Vermutung, dass dein Pferd zu viel Sand und Erde aufnimmt, kannst du auch als Vorsorge Maßnahmen eine Flohsamenschalen-Kur machen. Entweder mit oder ohne Zeolith.

Flohsamenschalen haben nämlich die Eigenschaft, Wasser zu binden und positive Schleimstoffe zu bilden.

Diese Schleimstoffe können Sand aus den Darmwindungen aufnehmen und zum Enddarm befördern. Durch die hohe Kapazität zum Binden des Wassers, wird das überschüssige Wasser, das durch zu viel Sand im Darm entsteht, gebunden und eventuell aufkommendes Kotwasser so vermieden.

Aber auch die Erhöhung der Raufuttermenge auf 2,5 % des Körpergewichts sind eine Möglichkeit.

Bei einem 500kg schweren Pferd wären das dann ungefähr 12,5 Kg an Heu pro Tag.

Besonderheit bei dem Anfüttern nach Kolik wegen Wetterumschwung

Diese Form der Kolik entsteht, wenn der Kreislauf überlastet ist. Daraus resultiert eine reduzierte Wasseraufnahme und dadurch wird wiederum die Magen-Darm-Tätigkeit verringert.

In diesem Fall solltest Du darauf achten, dass dein Pferd hochwertiges, leicht verdauliches Raufutter (Heu oder Heu-/Esparsettecobs) in mehreren kleinen Portionen pro Tag erhält. Auch der Einsatz eines selbstgemachten Mashs kann zur Rekonvaleszenz (Genesung) gegeben werden.

Auf Fertig-Mashs sollte – ebenso wie auf Fertigmüslis – verzichtet werden, da diese allerlei Füllstoffe enthalten, die dem Pferd auf lange Sicht sehr schaden!

Tipp: Schau gerne mal auf unserem Blog vorbei! Da wird auch in Kürze ein Rezept für ein selbstgemachtes Mash erscheinen, sodass du das immer zur Hand hast, wenn du es mal brauchen solltest.

Außerdem wird in dem Artikel dann ausführlich erklärt, wieso, weshalb, warum auf Fertig-Mashs verzichtet werden sollte.

Reiten nach einer Kolik

Diese Frage stellen sich viele Pferdebesitzer. Wann Du dein Pferd nach einer Kolik reiten kannst, ist abhängig davon, wie schwer die Kolik und die Prozedur der Behandlung für dein Pferd war. Bei leichten Koliken, die du selbst oder in Zusammenarbeit mit deinem Tierarzt zuhause erfolgreich behandeln kannst, kannst Du nach zwei/drei Tagen wieder mit sanftem Training und sanfter Bewegung starten.

Ich würde auch hier darauf achten, wie Dein Pferd drauf ist. Pausiere lieber einen Tag länger oder gehe es langsamer an, als zu schnell zu viel von Deinem Pferd wieder zu wollen. Sollte eine Kolik jedoch so einen schweren Verlauf gehabt haben, dass Dein Pferd vielleicht sogar operiert werden musste, dann solltest du definitiv eine längere Pause zur Regeneration Deines Pferdes einplanen.

Wie kann ich einer Kolik vorbeugen?

Warum eine gesunde, natürliche Fütterung und ein gesunder Darm so wichtig bei der Vorsorge sind

Ein gesunder Darm und eine natürliche Fütterung sind essenziell zur Prävention von Koliken bei Pferden, da sie die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden fördern.

Natürliche Fütterung als BasisEine natürliche Fütterung, die auf hochwertigem Heu und frischem Gras basiert, unterstützt die Darmflora und sorgt für eine gleichmäßige Verdauung.

Regelmäßige Darmsanierungen helfen, die Darmgesundheit zu erhalten, indem sie schädliche Bakterien reduzieren und die nützlichen Bakterien fördern.

Das ist besonders wichtig, da ein gestörtes Gleichgewicht der Darmflora zu Verdauungsproblemen und Koliken führen kann.

Durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Darmsanierungen wird das Risiko von Verstopfungen und anderen Verdauungsstörungen minimiert, was letztlich die Wahrscheinlichkeit von Koliken verringert. Eine gesunde Darmflora trägt zudem zur Stärkung des Immunsystems bei, was das Pferd insgesamt widerstandsfähiger gegen Krankheiten macht.

Ausführliche Blogartikel zu den Themen Natürliche Pferdefütterung und Darmsanierung beim Pferd findest Du hier: 

Natürliche Pferdefütterung – So fütterst Du Dein Pferd gesund!

Darmsanierung beim Pferd – Diese Mittel sind sinnvoll!

Bewegung und Haltung

Eine natürliche Haltung und viel Bewegung sind essenziell zur Prävention von Koliken bei Pferden, da sie die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden fördern. Pferde sind von Natur aus Lauftiere, die sich in freier Wildbahn den Großteil des Tages bewegen und grasen.

Diese kontinuierliche Bewegung unterstützt die Darmtätigkeit und verhindert, dass sich Futter im Verdauungstrakt staut. Eine artgerechte Haltung, die ausreichend Platz für Bewegung bietet, ermöglicht es den Pferden, ihrem natürlichen Verhalten nachzugehen, was das Risiko von Verdauungsstörungen und damit verbundenen Koliken reduziert.

Zudem hilft regelmäßige Bewegung, Stress abzubauen, der ebenfalls ein Auslöser für Koliken sein kann. Daher ist es wichtig, Pferden eine Umgebung zu bieten, die ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern.

Einen ausführlichen Blogartikel zum Thema Natürliche Pferdehaltung findest Du hier: 

Natürliche Pferdehaltung – Auf den Spuren des Steppentieres Pferd

Auf ausreichende Wasserversorgung achten

Ein Wassermangel kann bei Pferden eine Kolik auslösen, da eine unzureichende Wasseraufnahme zu einer Verstopfung im Verdauungstrakt führen kann. Wenn Pferde nicht genug trinken, wird der Nahrungsbrei im Dickdarm zu stark eingedickt, da dem Futter zu früh zu viel Flüssigkeit entzogen wird.

Wasser trinken (ausreichend)Das kann dazu führen, dass der Kot zu fest wird und nicht mehr richtig weitertransportiert werden kann, was schließlich eine Verstopfungskolik verursacht.

Besonders im Winter, wenn Pferde hauptsächlich Heu fressen und weniger frisches Gras zur Verfügung steht, ist es wichtig, dass sie ständig Zugang zu ausreichend Wasser haben.

Eingefrorene Tränken oder zu kaltes Wasser können dazu führen, dass Pferde weniger trinken, was das Risiko einer Kolik erhöht. Auch Selbsttränken, die zu langsam laufen, können zum Entstehen von Verstopfungskoliken beitragen, ebenso wie Situationen, in denen sich zwei Pferde eine Tränke teilen und eines das andere immer wieder davon wegjagt.

Gesunde Pferde trinken zwar problemlos eiskaltes Wasser, aber Pferde mit Magengeschwüren tun dies nicht. Wenn man seinem Pferd lauwarmes Wasser anbietet und es dann mit großer Begeisterung 10-20 Liter trinkt, kann man davon ausgehen, dass es sonst nicht genug (kaltes) Wasser trinkt.

Abhilfe schafft hier das Angebot von warmem Wasser zumindest morgens und abends oder ein beheizbarer Kübel, sodass das Wasser nicht Gefrierpunkt-kalt ist. Mittelfristig sollte man das Thema Magengeschwüre therapeutisch angehen, um dem Pferd nachhaltig zu helfen.

Einen ausführlichen Blogartikel zum Thema „Wasserbedarf der Pferde“ findest Du hier: 

Der Wasserbedarf der Pferde – Wieviel Wasser brauchen sie wirklich? 

Geheimtipp bei zu viel Sand im Darm: Flohsamenschalen und Zeolith

Man glaubt es kaum, aber diese kleinen Schalen haben es wirklich in sich!

Flohsamenschalen sind sehr bekömmlich und wirken sehr sanft. Die Schalen enthalten zahlreiche Flavonoide und Schleimstoffe, die freie Radikale einfangen.

Das bedeutet, dass sie den Darm entgiften und sich positiv auf die Darmschleimhaut auswirken. Außerdem haben sie eine anregende Wirkung und bringen den Darm wieder so richtig in Schwung!

Bei einer Verstopfung oder auch „nur“ zu viel Sand im Darm, sorgt eine Kur mit (aufgequollenen!) Flohsamenschalen dafür, dass sogenannte „Schmierstoffe“ in den Darm gelangen. Das erhöhte Volumen regt die Verdauung an und sorgt dafür, dass sich im Darm abgelagerte Stoffe im Darm an den Schleim binden und so abtransportiert werden können.

Wusstest Du, dass Flohsamenschalen und Zeolith sich ganz hervorragend in ihrer Wirkung ergänzen, denn sie reinigen den Darm effektiv von Giftstoffen und bauen ihn gleichzeitig wieder gesund auf? Spannend oder! Deswegen ist das auch mitunter unser Geheimtipp Nummer 1. 

Du weißt noch gar nicht, was Zeolith ist? Kein Problem! Hier findest Du eine kurze Erklärung darüber, was das Wundermittel so kann:

Zeolith Mineralerde kann man wohl als Meister der Entgiftung betrachten. Mit seinen speziellen physischen Eigenschaften, die man mit einem Schwamm vergleichen könnte, besitzt es die Fähigkeit Gift- und Schadstoffe aufzunehmen und gleichzeitig wertvolle Mineralien, wie Magnesium, Calcium und Silizium, abzugeben. 

Was Zeolith sonst noch für Fähigkeiten besitzt, warum es die Lebensqualität deines Pferdes bedeutend verbessern kann und alles zur innerlichen und äußerlichen Dosierung und Anwendung kannst du hier ganz ausführlich nachlesen:

👉🏻 Zeolith Mineralerde für Pferde – Entgiften, entschlacken, aufbauen!

Pferdehusten

Und so funktioniert es:

🔸 Besorge dir Flohsamenschalen in Lebensmittelqualität* und 

🔸 Zeolith Pulver mit einem hohen Klinoptilolith Anteil 

🔸 Gib deinem Pferd (Richtwert ca. 500 kg) etwa 3-5 EL Flohsamenschalen täglich – Für Ponys und Kleinpferde entsprechend anpassen

🔸 Beginne mit einer kleinen Menge z.B. 1EL, alle 2 Tage erhöhen und auf gewünschtes Endmaß steigern

🔸 Lasse die Schalen mit genügend lauwarmen Wasser ca. 5 Minuten lang quellen, sodass eine schleimige, jedoch nicht zu feste Masse entsteht

🔸 Füge der Mischung ein paar Heu- oder Esparsettecobs hinzu (Bitte immer zusammen mit den Flohsamenschalen einweichen lassen)

🔸 Optional ein paar Kräuter für den Geschmack z.B. Thymian, Minze oder Kamille

🔸 Zum Schluss noch 30g Zeolith Pulver (Bei einem 500kg Pferd) hinzufügen und gleich verfüttern 

🔸 Dauer ca. 2-8 Wochen

💡 HINWEIS: Das Zeolith kann auch dauerhaft zur Entgiftung gefüttert werden! 

Fazit

So, das war nun die ausführliche Erklärung, was eine Kolik ist, wie sie entsteht und wie man ihr wirkungsvoll vorbeugt.

So bist Du bestens vorbereitet, falls der Fall der Fälle eintritt.

Aber und das sei zum Abschluss noch einmal gesagt: (Wiederkehrende) Koliken sind ein Alarmzeichen und sollten wirklich ernst genommen werden!

Wie Du mittlerweile sicher schon weißt, stellt der Darm den Grundstein für eine langfristige Gesundheit deines Pferdes. Deswegen sind regelmäßige Darmsanierungen und eine individuell angepasste, natürliche Fütterung auch so essentiell. Viele Tipps und erste Umstellungshilfen findest Du bereits auf unserem Blog. 

Wenn Du Fragen hast oder bei der Umstellung Hilfe brauchst, dann melde dich gerne bei uns! Wir stehen dir gerne mit Rat und Tat zur Seite. 

Also, worauf wartest du noch? 

Deine Jacky 💛

Auf unserem Blog findest du viele nützliche und hilfreiche Artikel rund um das Thema Gesundheit und Lebenskraft für Mensch und Tier. Also klick dich durch und werde wieder der kraftvolle Schöpfer deines Lebens!

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