Wie ernähre und bewege ich mein Pferd im Winter? Diese Frage stellen wir uns häufig im kalten Winterhalbjahr.
Der Winter bringt für uns als Pferdebesitzer einige besondere Herausforderungen mit sich. Während die kalte Jahreszeit für uns Menschen oft mit gemütlichen Stunden am Kamin und warmen Getränken verbunden ist, müssen wir sicherstellen, dass unsere Pferde auch in dieser Zeit gut versorgt und ausreichend bewegt werden.
Die richtige Ernährung und Bewegung sind daher entscheidend, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Pferde zu gewährleisten.
In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Pferd im Winter optimal ernährst und welche Bewegungsmöglichkeiten es gibt, um es fit und glücklich zu halten.
Also, worauf wartest Du? Los geht´s!
Wie ernähre und bewege ich mein Pferd im Winter?
Ein paar Einstiegsworte zum Thema "Herausforderung für Mensch und Pferd im Winter"
Das Winterhalbjahr stellt sowohl uns Menschen als auch unsere Pferde vor besondere Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Fütterung und Bewegung. Unter natürlichen, arttypischen Bedingungen würden Pferde im Sommer und Herbst Reserven für den Winter anlegen.
In dieser Zeit profitieren sie normalerweise von reichhaltigen Gräsern, Kräutern, Laub und Gehölzen sowie reifen Früchten und Samen, die ihnen die notwendige Energie liefern.
Leider ist das aber in der heutigen Zeit nicht mehr so oft der Fall. Viele Pferde leiden unter anderem deswegen an Stoffwechselerkrankungen oder leben in einer Haltungsform, in der es ihnen schlichtweg nicht möglich ist, dieser – von der Natur aus gut durchdachten – Funktion im Winter nachzukommen.
Wie sehr spielen evolutionäre Unterschiede und Zucht eine Rolle?
Einige Pferderassen sind von Natur aus darauf ausgelegt, Fettreserven anzulegen. Dies gilt insbesondere für die kräftigeren Pony- und Kleinpferdetypen. Im Winter werden diese Reserven aufgebraucht, sodass das rundliche Pferd im Frühling schlanker wird.
Im Gegensatz dazu sind die leichteren Steppen- und Arabertypen kaum in der Lage, Fettreserven für den Winter anzulegen. Durch Züchtung und „Veredelung“ wurden die Rassen und Typen vermischt, wodurch die klaren Abgrenzungen verschwimmen.
Ein gemeinsames Zuchtziel vieler Rassen ist jedoch, dass sie möglichst „sparsam im Verbrauch“ sind, also gute Rauhfutter-Verwerter, die auch bei vergleichsweise wenig Futter leistungsfähig bleiben.
Ein paar Worte zu natürlichen Rhythmen und der Ernährung im Winter
Die Jahreszeiten haben sich nicht verändert: Sommer und Herbst bieten ein reichhaltiges Nahrungsangebot, während im Winter ein natürlicher Mangel herrscht. Das Gras ist überständig und welk, die Kräuter sind verblüht, und frisches Laub ist kaum noch zu finden.
Die im Sommer aufgebauten Reserven werden nun langsam verbraucht, sowohl die Fettreserven als auch die Mineralstoffspeicher im Organismus. Das bedeutet jedoch nicht, dass die winterliche Ernährung grundsätzlich mangelhaft ist.
Gefallenes Laub, die Rinden von Bäumen und Sträuchern sowie Knospen und einzelne verbliebene Früchte wie Schlehen und Hagebutten sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Ölen und Fetten.
Wenn Pferde die Möglichkeit haben, selektiv zu fressen und das Areal groß und vielseitig genug ist, kommt es nicht zu Ernährungsmängeln.
Herausforderung der winterlichen Pferdehaltung
Bei den Pferden in unserer Obhut können wir nur versuchen, diese natürlichen Rhythmen und Bedingungen so gut es geht, nachzustellen.
Oft werden diese Rhythmen jedoch leider ignoriert, und menschliche Bedürfnisse gewinnen die Oberhand. Während wir uns nach warmen, gehaltvollen Speisen sehnen, übertragen wir diese Vorlieben auf unsere Pferde.
Es gibt also reichhaltiges Mash, und die Kraftfutterrationen werden erhöht, damit das Pferd nicht friert. Mineralfutter wird oft kontinuierlich gegeben.
Dadurch hat der Organismus keine Gelegenheit, den natürlichen Ablauf von Auffüllen und Abbauen der Speicher zu durchlaufen, was den Stoffwechsel und damit die Gesundheit beeinträchtigen kann.
Bewegung im Winter
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bewegung. Im Winter ist Ruhezeit angesagt: weniger rennen, spielen und toben – stattdessen mehr gemächliches Wandern, Energiesparen und in Ruhe Futter suchen. Je nach Haltungsbedingungen und Bewegungsmöglichkeiten ist es oft schwierig, ausreichend Bewegung anzubieten.
Dies wird noch erschwert, wenn nach wochenlangen Regenfällen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen und vorher nasse, matschige Ausläufe, Paddocks usw. zu gefährlichen, eisglatten Buckelpisten werden.
Sind die Möglichkeiten zur Bewegung eingeschränkt, muss man kreativ werden, um zu vermeiden, dass das Pferd nur gelangweilt herumsteht.
Denkspiele, die mehr Kopf- als Beinarbeit erfordern, kleine Tricks oder Übungen aus der Equikinetik, die nur wenig Raum benötigen, können dabei helfen, dass Pferd und Mensch auch bei widrigsten Verhältnissen Spaß miteinander haben und die Form behalten.
Hat man eine Reithalle oder einen gut drainierten und beleuchteten Platz zur Verfügung, ist es relativ einfach, das Pferd auch im Winter ausreichend zu bewegen. Wenn das Wetter mitspielt, können winterliche Spaziergänge und Ausritte Pferden und Menschen schöne Erfahrungen bescheren.
Wie sollte aber nun die Fütterung im Winter aussehen?
Viele Pferde sollen auch im Winter ihre Kondition nicht verlieren, damit sie fit in den Frühling starten und bereit für die nächste Turniersaison sind. Daher wird weiterhin regelmäßig gearbeitet, was eine leistungsbezogene Fütterung unerlässlich macht. Das Gleiche gilt für Schulpferde, die den Reitschülern auch im Winter zur Verfügung stehen und so ihr tägliches Futter verdienen.
Als Pferdebesitzer ist man oft gefordert, einen gesunden Mittelweg zu finden, um sowohl die Bedürfnisse der Pferde als auch die eigenen in Einklang zu bringen. Als Grundfutter sollte immer Heu in guter Qualität und ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Erzwungene Fresspausen vermeidet man besser – dem Pferd zuliebe.
Hat das Pferd stets die Möglichkeit, Heu nach eigenem Bedarf zu fressen, ist das die beste Grundlage für eine gesunde Verdauung und einen funktionierenden Stoffwechsel. Heunetze verlängern die Fressdauer, es empfiehlt sich jedoch, einen Teil der Ration lose anzubieten. Mischt man Stroh unter das Heu, wird die Fresszeit weiter verlängert.
Stroh ist weniger gehaltvoll als Heu. Einen Teil der Rauhfutter-Ration mit Stroh zu decken ist besonders bei leichtfuttrigen Pferden vorteilhaft; beim Großpferd geht man von rund 2 kg pro Tag aus.
Wenn es die örtlichen Gegebenheiten und die organisatorischen Möglichkeiten erlauben, kann das Einrichten mehrerer Futterplätze anstelle einer großen Heuraufe einen Bewegungsanreiz bieten. Wer die Option hat, kann auch im Winter ungiftige Gehölze anbieten.
Verschiedene Kräuter oder Kräutermischungen runden die Fütterung ab. Gehölze und Kräuter enthalten viele Mikronährstoffe sowie ätherische Öle, sekundäre Pflanzenstoffe, Saponine und mehr. Der winterliche Futterplan kann so recht bunt und vielseitig gestaltet werden.
Glücklich ist, wer die Möglichkeit hat, Kräuter, Gehölze und Laub während der Vegetationsperiode zu sammeln, zu trocknen und für den Winter aufzubewahren.
Noch ein paar Besonderheiten im Winter
Pferde, die im Winter weiterhin gearbeitet und trainiert werden, benötigen möglicherweise mehr als nur Heu. Eine leistungsbezogene Kraftfutterration sollte daher nicht fehlen. Da es schwierig ist, den natürlichen Wechsel von sich füllenden und leerenden Mineralstoffspeichern zu kontrollieren, ist ein gutes Mineralfutter im Anbieteverfahren sinnvoll.
Naturmoor kann hier eine gute natürliche Versorgung unterstützen. Pflanzenbasierte Mineralstoffversorgung gibt dem Organismus alles, was er benötigt, z. B. in Form eines Phytomineral-Komplexes mit Hagebuttenpulver, Hanfpulver, Gerstengraspulver und weiteren natürlichen Kraft-Pflanzen. Das Pferd kann auf diese Weise selbst entscheiden, ob gerade Bedarf besteht oder nicht.
Wichtig: Das funktioniert nur, wenn die Pferde bereit sind, das Mineralfutter zu fressen.
Salz sollte dem Pferd im Winter wie im Sommer zur Verfügung stehen.
Die Annahme, dass Pferde im Winter weniger Wasser als im Sommer benötigen, ist ein Trugschluss. Da im Winter hauptsächlich trockene Futtermittel gefressen werden, steigt bei einigen Pferden der Wasserbedarf im Vergleich zur Weidesaison sogar an.
In besonders kalten Wintern ist es unter Umständen eine Herausforderung, das Wasser dauerhaft eisfrei zu halten. Eine kleine Eisschicht auf dem Wasser stört die wenigsten Pferde, doch ein komplett vereister Trog und dadurch zu wenig Trinken kann Koliken verursachen. Daher sollten die Tränken regelmäßig kontrolliert und von Eis befreit werden. Es gibt viele praktische und günstige Lösungen, damit das Wasser eisfrei bleibt.
Pferde mit Magen-, Darm- oder Zahnproblemen verweigern kaltes Wasser, da es unangenehm ist; diesen muss mehrmals täglich lauwarmes Wasser angeboten werden. Wassermangel kann auch im Winter zu Dehydrierung führen, was die Nierenfunktion beeinträchtigen und Koliken auslösen kann.
Was tun bei älteren Pferden oder Pferden mit besonderen Bedürfnissen?
Ältere Pferde oder Pferde mit eingeschränkter Nährstoffaufnahme benötigen mehr Grundfutter, um nicht zu stark abzubauen. Ein paar Kilo Fett im Winter zu verlieren, ist für einige Pferde unproblematisch und kann sogar vorteilhaft sein. Der Verlust von Muskelmasse sollte jedoch möglichst vermieden werden. In solchen Fällen hat sich das Zufüttern von Esparsette-Cobs und Heucobs bewährt, um die Futterration zusätzlich aufzuwerten.
Alle Tipps noch einmal zur Übersicht
Ich habe dir der Einfachheit halber noch einmal alle Tipps zusammengefasst:
Hochwertiges Heu: Stelle sicher, dass dein Pferd immer Zugang zu hochwertigem Heu hat. Dies ist die beste Grundlage für eine gesunde Verdauung und einen funktionierenden Stoffwechsel.
Ergänzung mit Stroh: Mischt man Stroh unter das Heu, wird die Fresszeit verlängert. Stroh ist weniger gehaltvoll als Heu und besonders für leichtfuttrige Pferde vorteilhaft.
Mehrere Futterplätze: Das Einrichten mehrerer Futterplätze kann einen Bewegungsanreiz bieten.
Gehölze und Kräuter: Biete im Winter ungiftige Gehölze und verschiedene Kräuter oder Kräutermischungen an, um die Fütterung abzurunden.
Leistungsbezogene Fütterung: Pferde, die im Winter weiterhin gearbeitet und trainiert werden, benötigen möglicherweise eine leistungsbezogene Kraftfutterration.
Mineralfutter: Ein gutes Mineralfutter im Anbieteverfahren ist sinnvoll, um den natürlichen Wechsel von sich füllenden und leerenden Mineralstoffspeichern zu unterstützen.
Salz und Wasser: Salz sollte dem Pferd im Winter wie im Sommer zur Verfügung stehen. Achte darauf, dass dein Pferd immer Zugang zu frischem, eisfreiem Wasser hat.
Bewegung: Im Winter ist Ruhezeit angesagt, aber es ist wichtig, kreative Möglichkeiten zur Bewegung zu finden, wie Denkspiele, kleine Tricks oder Übungen aus der Equikinetik.
Winterliche Spaziergänge und Ausritte: Wenn das Wetter mitspielt, können winterliche Spaziergänge und Ausritte schöne Erfahrungen für Pferd und Mensch bieten.
Zusätzliche Fütterung für ältere Pferde: Ältere Pferde oder Pferde mit eingeschränkter Nährstoffaufnahme benötigen möglicherweise mehr Grundfutter und können von der Zufütterung von Esparsette-Cobs und Heucobs profitieren.
Fazit
Der Winter stellt uns Pferdebesitzer vor besondere Herausforderungen in Bezug auf Ernährung und Bewegung unserer Lieblinge.
Mit diesen Tipps sind wir allerdings gut vorbereitet, um mit ihnen durch die Zeit des Mangels durchzugehen.
Wie wir jetzt wissen, können kreative Lösungen und eine gute Vorbereitung helfen, den Winter für Pferd und Mensch angenehm und sicher zu gestalten.
Indem wir die natürlichen Rhythmen und Bedürfnisse unserer Pferde berücksichtigen, können wir ihnen auch in der kalten Jahreszeit ein artgerechtes und gesundes Leben ermöglichen.
Also, worauf wartest du noch?
Deine Jacky
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