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Hund & Katz Tierisches

Übergewicht beim Hund – Wenn falsch verstandene Tierliebe krank macht

3. Juni 2024

Übergewicht beim Hund ist mittlerweile ein sehr häufiges Thema auf Hundeforen und Hundeplätzen. Laut neuesten Schätzungen ist fast jeder dritte, erwachsene Hund übergewichtig. Und die Tendenz ist eher steigend. 

Was viele Hundebesitzer scheinbar nicht wissen: Übergewicht ist eine Erkrankung und je länger ein Hund übergewichtig ist, umso mehr steigen die Risiken für Folgeerkrankungen.

Deswegen haben wir uns überlegt, dieses Thema einmal aufgreifen zu wollen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns unter anderem mit den Fragen:

  • Wann hat mein Hund Übergewicht?
  • Wie entsteht Übergewicht?
  • Welche Folgeerkrankungen können entstehen?
  • Und natürlich mit am Wichtigsten: Wie kann mein Hund langfristig gesund abnehmen?

Also, worauf wartest Du? Los geht´s! 

Übergewicht beim Hund

Wenn falsch verstandene Tierliebe krank macht

Ab wann ist mein Hund zu dick?

Diese Frage stellen sich wohl sehr viele Hundebesitzer und deswegen wollen wir hier einmal damit aufräumen und Klarheit schaffen!

Zu allererst sei einmal gesagt, dass man das pauschal nicht beantworten kann. Das ideale Gewicht deines Hundes hängt mit seiner Rasse und der Größe zusammen. Für Rassehunde gibt es beispielweise Tabellen, die als Anhaltspunkt dienen können. Aber eben nur als Anhaltspunkt nicht mehr.

Wann ist mein Hund zu dick?

Wie stelle ich aber denn jetzt fest, ob mein Hund übergewichtig ist oder nicht?

Das zeige ich dir jetzt!

Auch für Hunde gibt es eine Art BMI: den sogenannten Body Condition Score (kurz BCS). Auch dieser dient nur als Orientierungshilfe.

Beim Body Condition Score wirft man einen genauen Blick auf seinen Hund: Einmal von oben, und von der Seite. Das bringt erste Erkenntnisse über den Fettanteil.

Tipp: Gerade bei sehr „felligen“ Hunden macht es Sinn, das Anschauen und Abtasten im nassen Zustand zu machen oder andernfalls durch das Fell zu greifen, um einen genaueren Blick für den Körper Deines Hundes zu bekommen.

Denn: Mein eigener Show-Border wird immer wieder für „zu dick“ betitelt. Jedes Mal, wenn ich die Menschen dann auffordere, einfach mal in das Fell zu greifen, spüren sie, dass bei ihm ca. 80% der Körperfülle einfach nur Flausche-Fell ist.

Das ist natürlich nicht bei allen so! Aber gerade dickes Fell lässt die Beurteilung manchmal schwerer erscheinen, als sie eigentlich ist.

Bitte einmal genau hinschauen!

Nun kommen wir zum eigentlichen Teil: Dem Body Condition Score.

Ich habe dir hier mal eine Grafik zusammengestellt. Anhand der Punkte in dieser Grafik kannst Du dir einen ersten Überblick über den Körper Deines Hundes verschaffen:

Übersicht BCS

Mögliche Ursachen von Übergewicht

Es gibt sehr viele Faktoren, die das Gewicht unserer Hunde beeinflussen. Der wichtigste Faktor ist hierbei aber die Ernährung.

Ich habe dir hier mal eine kleine Liste zusammengefasst, mit den möglichen Ursachen von Übergewicht:

Ursachen von Übergewicht

  • Ernährung – falsches, ungesundes Futter (meist industriell hergestellt) und dann auch noch zu große Futtermengen. Das i-Tüpfelchen ist dann noch die Fütterung von (oft zu vielen) Leckerlies im Alltag. „Ist ja nur eins zwischendurch“ und schwupps ist eine ganze Tüte Leckerlies am Tag im Hund verschwunden.
  • Rasse – Es gibt tatsächlich Rassen, die genetisch bedingt eine Neigung zu Übergewicht haben. Hierzu zählen z.B.: Labrador Retriever, Golden Retriever, Cocker Spaniel, Collie, Dackel, Beagle. Besonders bei diesen Rassen sollte also auf die passende Fütterung geachtet werden
  • Alter – je älter Hunde werden, desto eher werden viele Hunde ruhiger und bewegen sich aufgrund von Arthrosen weniger als zuvor. Deshalb sollten sie eine angepasste Futterration bekommen.
  • Kastration – kastrierte Hunde haben leider viele Nachteile. Beispielsweise ist der Grundbedarf 25-30% geringer als bei einem unkastrierten Hund. Warum? Der veränderte Hormonhaushalt ist schuld. Zudem haben kastrierte Hunde oft einen um knapp 25% gesteigerten Appetit. Wie man daraus schließen kann, drohen hieraus Übergewicht und weitere Erkrankungen
  • Aktivität – Zu wenig Bewegung senkt den Grundumsatz. Die Folge? Übergewicht und eine schlechte Muskulatur
  • Medikamente – wie zum Beispiel Cortison
  • Verschobene Darmflora – wie wir mittlerweile wissen, hat die Darmflora sehr viel mit der Gesundheit zu tun. Es wurde mittlerweile sogar festgestellt, dass Darmflora und Übergewicht im Zusammenhang stehen. Bei Hunden vermutet man, dass ein schlechtes Futter die Darmflora in ein negatives Milieu verschiebt.

Wichtig, wie bei allem anderen auch: Es gibt nicht nur DIE eine Ursache für gesundheitliche Probleme. Oftmals ist es ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, die das Endergebnis schlussendlich begünstigen.

Umso wichtiger ist es, nachhaltig auf eine gesunde und artgerechte Ernährung sowie eine intakte Darmflora zu achten. Damit hat man schon einmal 70-80 % dafür getan, dass das eigene Tier bzw. auch man selbst, langfristig gesund bleibt.

Erkrankungen, die Übergewicht auslösen können

Übergewicht kann aber auch als Auslöser eine ernst zu nehmende Erkrankung haben. Im Zweifelsfall sollte das aber vorerst einmal mit dem Tierarzt des Vertrauens abgeklärt werden.

Hier findest Du eine der häufigsten, möglichen Krankheiten, die Übergewicht auslösen können: 

Mögliche Krankheiten + Übergewicht

Was sind die möglichen gesundheitlichen Folgen von Übergewicht?

Ja, auch wenn man es kaum glauben will, aber wie oben bereits beschrieben, ist Übergewicht eine Krankheit. Diese Krankheit kann – wie bei jedem anderen Lebewesen auch – die Lebenszeit um Jahre verkürzen.

Auch wenn wir es mit mit dem Futter und den (vielen 😊) Schmeckies gut meinen, einen echten Gefallen tun wir unseren Fellnasen damit nicht.

Mögliche Folgeerkrankungen durch Übergewicht

  • Schädigungen des Bewegungsapparates – Typische Folgeschäden sind: Arthrosen, Bandscheibenvorfälle, Kreuzbandrisse oder Arthritis
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems – Ein zu hoher Körperfettanteil betrifft alle Organe, allen voran aber das Herz. Die Verfettung bedeutet eine erhebliche Mehrbelastung für den Körper. Langfristig kann Übergewicht zu Atemnot und Herzinsuffizienz führen
  • Eingeschränkte Funktion der Organe – durch Organverfettung
  • Diabetes mellitus – Diabetes Typ II durch Störung im Kohlehydratstoffwechsel
  • Kein intaktes Immunsystem mehr – Erhöhte (Infekt-)Anfälligkeit + schlechtere, körperliche Abwehr
  • Erhöhtes Krebsrisiko – z.B. Gesäugekrebs
  • Erhöhtes Risiko bei einer Narkose
  • Allgemein verschlechterte Lebensqualität

Was kannst Du tun, wenn Dein Hund zu dick ist?

Tipps & Tricks zur Futterumstellung

Als allererstes sollte das Futter einmal überdacht bzw. überprüft werden. Viele Hunde haben immer Hunger, das ist normal und oftmals auch kein Zeichen von Mangel oder Bedarf.

Die beste Möglichkeit, seinen Hund mit allen Nährstoffen zu versorgen und ganz nebenbei auch noch satt zu bekommen, ist, den Hund mit frischem, selbstgemachtem Futter zu füttern.

Tipp: Die Gewichtsreduktion sollte auf alle Fälle langsam erfolgen. Ein empfehlenswertes Buch hierzu ist zum Beispiel das Buch „Rohkäppchen und der zahnlose Wolf“ von Jutta Ziegler.

Das Buch findest Du zum Beispiel hier:

👉🏻 Rohkäppchen und der zahnlose Wolf (Jutta Ziegler) I Amazon

Tipps und Tricks zur Gewichtsabnahme

Hier findest Du jetzt mal eine Liste von Tipps, die Du umsetzen kannst, wenn Dein Hund Gewicht abnehmen soll:

  • Entgiftungskur – als erste Maßnahme wäre eine Entgiftung mit CDL und Zeolith eine entlastende Hilfe für den Organismus
  • Futtermenge reduzieren – als Faustregel zur Gewichtsreduktion gelten 2% des Soll-Körpergewichts als Gewicht für das Hundefutter.

Beispiel: Bei einem Hund mit 25kg wäre das 500g Gesamt-Futtergewicht pro Tag.

  • Fettanteil im Futter reduzieren – Allerdings nicht unter 10% am Tag, damit der Energiebedarf noch gedeckt wird
  • Ballaststoffanteil (Gemüse) kann erhöht werden – egal ob gekocht, geraspelt, püriert: Alles ist möglich
  • Hochwertige Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen – das kann zum Beispiel durch Morina, Spirulina oder Chlorella erreicht werden
  • Versorgung mit ausreichend Vitamin D3 – ein Mangel führt oft zu Übergewicht
  • Verzicht auf „leere“ Kohlenhydrate – dazu zählen vorallem Nudeln und Reis
  • Verzicht auf sämtliche Schmeckies – Ja, auch leider die. Das Problem ist nämlich, dass viele Leckerlis den Verdauungstrakt des Hundes sehr belasten und zudem oft noch die gegebene Menge unterschätzt wird
  • Mehr Bewegung im Alltag ist das A&O – auch das. Natürlich abhängig vom Alter und Gesundheitszustand des Hundes. Die Bewegung sollte auf das Gewicht und die Muskulatur abgestimmt werden. Lieber etwas sanfter beginnen und dafür dranbleiben, wie den Körper des Hundes mit plötzlichem „Leistungssport“ zu überfordern
  • Darmsanierung als Basis für langfristige Gesundheit – Eine geschädigte Darmflora begünstigt Übergewicht und lässt Krankheiten entstehen. Deshalb ist es besonders wichtig – wie bei Mensch und Pferd ebenso – dass die Darmflora intakt ist.

Darmsanierung und Entgiftung beim Hund

Für die Darmsanierung beim Hund eignen sich folgende, natürliche Mittel:

  •  Anorganischer Schwefel
  • Effiziente Mikroorganismen
  • Naturmoor
  • Vitalpilz Hericium
  • Zeolith

Bald folgt auch noch ein ausführlicher Blogartikel rund um das Thema natürliche Fütterung sowie Entgiftungskur für Hund und Katz´.

Warum industrielle Diätfuttermittel in deiner Wahl nicht vorkommen sollten

In der Regel sind sogenannte „Diätfuttermittel“ stark fettreduziert und vollgestopft mit zugefügten, synthetischen Vitaminen. Zudem kommt häufig noch eine Überlastung mit einem unlöslichen Rohfasergehalt dazu.

Diese Kombination sorgt im Hund und seinem Verdauungstrakt dazu, dass der Hund sich schlapp fühlt, sprich weniger Energie hat, Blähungen und Bauchschmerzen und in weiterer Folge zu riesigen Haufen. Außerdem bremsen diese Futtermittel den Stoffwechsel aus und so können sich Mangelerscheinungen noch verstärken.

Alles in allem also nicht unbedingt empfehlenswert, wenn man das Gewicht seines Hundes auf gesunde Weise reduzieren möchte.

Fazit

Dicke Hunde sind in der heutigen Zeit keine Seltenheit. Kein Wunder! Bei all den „vollgestopften“ Futtermitteln auf dem Markt wundert es niemanden mehr, dass so viele Hunde zu dick sind und schwere Erkrankungen davontragen.

Darum gilt auch bei unseren felligen Vierbeinern: Back to the roots!

Umso natürlicher, desto besser für den Organismus. Auch wenn wir mittlerweile im 21. Jahrhundert leben: Der Verdauungstrakt und auch der Verdauungsapparat funktionieren immer noch wie damals. Und am besten dann, wenn man sich an der von der Natur vorgegebenen „Norm“ für jedes Lebewesen hält.

Sei es der Hund als Carnivore, der Mensch als Allesesser oder das Pferd als Pflanzenfresser.

Am glücklichsten und gesündesten sind wir, wenn wir uns an unserem Ursprung orientieren.

Also, worauf wartest du noch? 

Deine Jacky 💛

Auf unserem Blog findest du viele nützliche und hilfreiche Artikel rund um das Thema Gesundheit und Lebenskraft für Mensch und Tier. Also klick dich durch und werde wieder der kraftvolle Schöpfer deines Lebens!

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